Die Zahl der Unternehmensgründungen geht weiter zurück. Das berichtet das Institut für Mittelstandsforschung (IfM) in Bonn. Der absteigende Trend in den Gründungszahlen ist seit 2005 ungebrochen.
Im Jahr 2014 waren demnach rund 309.000 Gründungen zu verzeichen, rund 28.000 weniger als im Jahr zuvor. Zu beobachten war dagegen in 2014 ein Anstieg von Gründungen, die mit Gründungszuschuss gefördert wurden.
Ein Großteil der Gründungen (77,4%) erfolgten in der Rechtsform eines Einzelunternehmens. Der Anteil der Frauen unter den Existenzgründungen von Einzelunternehmen lag im Jahr 2014 bei 28,5% und war damit genauso hoch wie 2013. Bei den Nebenerwerbsgründungen von Einzelunternehmen ist der Frauenanteil mit 43,0% leicht gesunken (2013: 43,3%). Für das Jahr 2015 erwartet das IfM Bonn eine Fortsetzung der rückläufigen Tendenz im Bereich Gründungen, möglicherweise in verlangsamter Form. (Quelle: IfM Bonn)
Einen Trend im Bereich der Nebenerwerbsgründungen konnte das Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Zusammenarbeit mit der Creditreform ausmachen. Das Ergebnis aus einer Befragung von rund 5.000 Gründern ergab, dass die Zahl der Firmenchefs, die im Nebenerwerb tätig sind, steigt. In 2013 waren rund 23% aller Gründungen im Nebenerwerb zu verzeichnen. (Quelle: Mannheimer Gründungspanel 2014)
Die Beweggründe für eine Selbständigkeit im Nebenerwerb wurden bereits im Jahr 2013 vom Institut für Mittelstandsökonomie an der Universität Trier e.V. (Inmit) im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) untersucht.
Die wesentlichen Aspekte, sich im Nebenerwerb selbständig zu machen, sind demnach die Nutzung der eigenen Kompetenzen, der Aufbau eines zweiten Standbeins bzw. einer zusätzlichen Erwerbsalternative sowie die Vermeidung von finanziellen Risiken, die eine Selbständigkeit im Haupterwerb mit sich bringt. Dabei zeigte sich auch, dass das "Hinzuverdienst- Motiv" bei Männern stärker ausgeprägt ist, als bei Frauen, während diese eher das Motiv haben, sich eine Erwerbsalternative zu schaffen.
Die Studie zeigte weiterhin, dass Nebenerwerbsgründungen in der Regel Neugründungen z.B. mit eigener Geschäftsidee sind, oder Neugründungen innerhalb bestehender Strukturen (z.B. Versicherungsagentur).
Keine Rolle spielen dem zufolge Unternehmensnachfolgen im Nebenerwerb. Interessant war auch innerhalb der Studie die Frage nach der Gründungsfinanzierung. Drei von vier der Befragten haben ihre Selbständigkeit im Nebenerwerb mit weniger als 5.000 Euro gestartet, wobei auch deutlich wurde, dass Frauen in der Regel mit weniger Startkapital beginnen, als Männer. (Quelle: Inmit)